Nachfolgend finden Sie eine Auflistung relevanter Inhaltstoffe, die im Dickstoff vorkommen können.

Die einzulagernden Gifte sind zu einem großen Teil wasserlöslich. Da ein Wassereinbruch in der Grube nicht auszuschließen ist, ist das für die Gefährlichkeit des Vorhabens von großer Relevanz.

Es werden tödliche Giftstoffe eingelagert - die Mengen pro kg mögen klein erscheinen, aber durch die Menge (1 Mio. t) kommt eine extrem große Menge an höchst gefährlichen Giften zusammen.

In den beiden beigefügten Mengen wird im Detail auf die Wasserlöslichkeit und die Giftigkeit der einzelnen einzulagerenden Giftstoffe eingegangen.

Unter http://www.umweltbundesamt.de/chemikalien/dioxine.htm finden sich darüber hinaus zahlreiche Informationen zur Wirkung von Dioxinen.

Löslichkeit der Giftstoffe in Wasser

Gemäß WG LSA – Wassergesetz für das Land Sachsen –Anhalt [U2] ist die geplante Dickstoffversatzanlage als eine Anlage zum Lagern und Herstellen von wassergefährdenden Stoffen einzustufen.

Die Einstufung der Wassergefährdung eines Stoffes erfolgt nach der Verwaltungsvorschrift wassergefährdender Stoffe (VwVwS) vom 17. Mai 1999. Die Novelle der VwVwS vom 27. Juli 2005 trat am 1. August 2005 in Kraft. Hierbei werden drei Wassergefährdungsklassen (WGK) unterschieden:

1: schwach wassergefährdend
2: wassergefährdend
3: stark wassergefährdend

Geht man aber von einer Kontamination der staubfähigen, giftigen Abfälle aus, dann ist nicht nur der momentane Schwellenwert wichtig, sondern auch der ständige Kontakt.

Nach Aussage der Geologen ist die Grube Angersdorf  durch Laugen- und Wassereinbrüche gefährdet und deshalb für die Einlagerung von Giftstoffen nicht geeignet. Dies wird durch ein Gutachten, das die ehemaligen Inhaber der GTS in Auftrag gegeben haben, bestätigt. 

Dann sollte man in die Langzeitbetrachtungen der Gefährdung des Wassers auch die giftigen Stäube einbeziehen und einschätzen, die unterhalb der Schwellenwerte liegen.

Auch ein ständiger Kontakt geringer Mengen an Giftstoffen führt zu einer Gefährdung!                                         

Die Löslichkeit einiger Stoffe ist gegeben und ziemlich groß und wird durch die erhöhten Temperaturen (80°C) infolge der chemischen Reaktionen weiter erhöht. Beispiele:

 -         Arsen- III- oxid/ Arsen- V- oxid  - 37 g/l – löst sich leicht in Wasser, dabei entsteht H3AsO4 – die gesättigte Lösung ist ungefähr 80 % -ig                 

 -         Arsenhalogenide (AsF3, AsCl3, AsBr3)  - sind Flüssigkeiten

 -         Chrom – VI (CrO3) - Sehr gut löslich in Wasser 1.854 g/l bei 20°C

 -         Bariumchlorid – Gut löslich in Wasser 375 g/l bei 20°C

 -         Berylliumchlorid - Leicht löslich in Wasser

 -         Berylliumsulfat – Sehr gut löslich in Wasser

 -         Cadmiumchlorid - Gut löslich in Wasser 1.400 g/l

 -         Cobalt-II-chlorid - Leicht löslich in Wasser 529 g/l bei 20°C

 -         Mangan-II-chlorid - löslich in Wasser bei 20°C: 723 g/l (wasserfrei) – 1.200 g/l (Dihydrat) – 1.980 g/l (Tetrahydrat)

 -         Nickel-II-chlorid - Sehr gut löslich in Wasser -2.540 g/l bei 20°C

 -         Selendioxid - löslich in Wasser 384 g/l bei 20°C

 -         Selensäure – gut löslich in Wasser

 -         Silber –I- fluorid – Sehr gut löslich in Wasser – 1.850 g/l bei 15,5°C

 -         Vanadium-V-chlorid - Farblose Flüssigkeit

 -         Zink-II-chlorid – Sehr gut löslich in Wasser – 4.300 g/l bei 20°C

 -         Zinn- chloride – Gut löslich in Wasser

 -         Zinnsulfate – Gut löslich in Wasser 330 g/l bei 25°C

 -         Halogenide, vzgw. Fluoride: Auffallend  bei den Halogeniden sind insbesondere die hohen Fluoridgehalten, so dass man davon ausgehen muss, dass viele Elemente als Fluorid vorliegen müssen. - Wasserlösliche Fluoride sind als giftig eingestuft, die Salze bilden durch die Salzsäure des Magens Fluorwasserstoff.

 Anmerkung: Eine Lösung ist in der Chemie ein homogenes Gemisch, das aus mindestens zwei chemischen Stoffen besteht. Eine solche Lösung besteht dabei zum einen aus einem oder mehreren gelösten festen, flüssigen oder gasförmigen Stoffen (Solute), zum anderen aus dem in der Regel flüssigen und den größten Teil der Lösung ausmachenden flüssigen oder festen Lösungsmitteln (Solvens), das seinerseits wiederum eine Lösung sein kann. Lösungen sind rein äußerlich nicht als solche erkennbar, d. h. sie bilden nur eine Phase, was heißt, dass die gelösten Stoffe homogen im Lösungsmittel verteilt und daher nicht z. B. durch Filtration abtrennbar sind.                                                                                                               Ob und in welcher Menge ein Stoff in einem Lösungsmittel löslich ist, hängt von der Löslichkeit des Stoffes ab. Ist in einer Lösung so viel wie möglich des Stoffes gelöst, ist die Lösung gesättigt; wird jetzt weiterer Stoff zur Lösung gegeben, führt dies zur Bildung eines Bodensatzes.

 Als Einsalzeffekt oder Einsalzen bezeichnet man in der Chemie den Anstieg der Löslichkeit einer Substanz in Wasser, wenn andere Salze zugegeben werden. Eine Salzlösung kann z. B. ein anderes Salz in der Regel besser lösen als reines Wasser.                                                                              Die Löslichkeit eines Stoffes in einem anderen hängt in erster Näherung von der Lösungsenthalpie ab: Ist die Lösungsreaktion endotherm (positive Lösungsenthalpie – es wird  Wärme benötigt), so steigt die Löslichkeit beim Erhitzen. Bei einer exothermen Lösungsreaktion(es wird Wärme frei) sinkt die Löslichkeit beim Erhitzen. Ist die Lösungsenthalpie annähernd Null, wie etwa bei Kochsalz, so ändert sich die Löslichkeit beim Erhitzen kaum.

 

So sind salzartige Stoffe (Ionen- Verbindungen) fast nur in polaren Lösungsmitteln wie Wasser löslich. Viele lipophile Stoffe sind dagegen nur in organischen Lösungsmitteln wie Benzin (einem „apolaren“ Lösungsmittel) nennenswert löslich. „Polar“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Moleküle des Lösungsmittels ein Dipolmoment aufweisen und deshalb mit geladenen (Ionen) oder ihrerseits polaren Molekülen der zu lösenden Substanz in Wechselwirkung treten, jedoch ohne dass es zu einer Reaktion kommt.                                                                                                    

 

- Urteilen Sie selbst !

 

Stoff

Löslichkeit in Wasser

Arsen

Arsenhalogenide AsF3, AsCl3, AsBr3

As –III-oxid  - As –V- Oxid

Nicht löslich

Sind Flüssigkeiten

37 g/l – löst sich leicht in Wasser, dabei entsteht H3AsO4 – die gesättigte Lösung ist ungefähr 80 % -ig

Antimon

Antimonwasserstoff SbH3

SbF3     - SbCl3

Sb2O3 – Sb2O5

-

Gas, wenig in Wasser löslich

Schlecht löslich in Wasser 3,85 g/l bei 0°C     -  gut in Wasser löslich 931 g/l bei 20°C

Praktisch unlöslich in Wasser

Bariumchlorid

Bariumcarbonat

Gut löslich in Wasser 375 g/l bei 20°C

Schwerlöslich in Wasser 20 mg/l bei 20°C

Berylliumchlorid

Berylliumsulfat

Leicht löslich in Wasser

Sehr gut löslich in Wasser

Blei

 

 

Bleinitrat

Die Bleibelastung von Flüssen und Seen resultiert hauptsächlich durch Ausschwemmen von Blei aus belasteten Böden. Auch das Lösen geringer Mengen an Blei durch den Regen aus Bleiwerkstoffen, beispielsweise Dachplatten aus Blei, trägt zur Bleibelastung der Gewässer bei.

Wasserlöslich

Cadmiumoxid

Cadmiumsulfid

Cadmiumhydroxyd

Cadmiumchlorid

Wenig löslich in Wasser 49 mg/l bei 20°C

Unlöslich in Wasser 1,3 mg/l bei 18°C

Unlöslich in Wasser

Gut löslich in Wasser 1.400 g/l

Chrom-III-oxid

Chrom-VI-oxid

Praktisch unlöslich in Wasser

Sehr gut löslich in Wasser 1.854 g/l bei 20°C

Cobalt-II-chlorid

Cobalt-II-oxid

Leicht löslich in Wasser 529 g/l bei 20°C

Praktisch unlöslich in Wasser 3,31 mg/l

Kupfer-II-sulfat

Leicht löslich in Wasser 203 g/l bei 20°C

Mangan-IV-oxid

Mangan-II-chlorid

Praktisch unlöslich in Wasser

löslich in Wasser bei 20°C: 723 g/l (wasserfrei) – 1.200 g/l (Dihydrat) – 1.980 g/l (Tetrahydrat)

Nickel-II-chlorid

Nickel-II-oxid

Sehr gut löslich in Wasser -2.540 g/l bei 20°C

Praktisch unlöslich in Wasser

Quecksilber-II-chlorid

Quecksilber-II-nitrat

Mäßig löslich in Wasser  74g/l bei 20°C

Praktisch unlöslich in Wasser

 

Stoff

Löslichkeit in Wasser

Selendioxid

Selensäure

löslich in Wasser 384 g/l bei 20°C

gut löslich in Wasser

Silber-I-fluorid

Silber-I-chlorid

Silber-I-bromid

Silber- jodid

Sehr gut löslich in Wasser – 1.850 g/l bei 15,5°C

Praktisch unlöslich in Wasser – 1,88 mg/l bei 25°C

Praktisch unlöslich in Wasser – 1,14 mg/

Praktisch unlöslich in Wasser

Vanadium-V-oxid

Vanadium-III-oxid

Vanadium-V-chlorid

Vanadium-II-chlorid

Vanadium-iV-chlorid

Praktisch unlöslich in Wasser

Praktisch unlöslich in Wasser – 0,1 g/l bei 20°C

Farblose Flüssigkeit

Löslich in Wasser unter Zersetzung

Zersetzt sich in Wasser mit heftiger Reaktion

Zink-II-chlorid

Zink-II-oxid

Sehr gut löslich in Wasser – 4.300 g/l bei 20°C

Praktisch unlöslich in Wasser – 1,6 mg/l

Zinn – Oxide

Zinn – Chloride

Zinn - sulfate

Praktisch unlöslich in Wasser

Gut löslich in Wasser

Gut löslich in Wasser 330 g/l bei 25°C

PCDD

 

2,3,7,8 TCDD - Sevesogift

Dioxine lösen sich schwer in Wasser – mit zunehmendem Halogenierungsgrad nimmt die Löslichkeit ab – mit steigender Temperatur nimmt die Löslichkeit zu

8- 200 bzw. 690 ng/l bei 25°

PCB

Nach einer Massenvergiftung mit PCB- kontaminierten Lebensmitteln 1968 in Japan (Yusho-Krankheit) wurden Herstellung und Anwendung von PCB 1978 zuerst in offenen Systemen und 1989 generell verboten. Seit Ende der Übergangsfrist 1999 müssen PCB-Altlasten gemeldet und als Sondermüll entsorgt werden – PCB´ s sind nur noch selten enthalten

Halogenide (vzgw. Fluoride)

Auffallend  bei den Halogeniden sind insbesondere die hohen Fluoridgehalten, so dass man davon ausgehen muss, dass viele Elemente als Fluorid vorliegen müssen.

 Wasserlösliche Fluoride sind als giftig eingestuft. die Salze durch die Salzsäure des Magens Fluorwasserstoff bilden.